Bei Mensch und Pferd gestaltet sich die Anatomie des Rückens und der Wirbelsäule völlig unterschiedlich. Der Rücken des Pferdes ist an die Bewegungen des Reiters gekoppelt. Umgekehrt überträgt sich der Bewegungsablauf des Pferdes auf die Person, die auf seinem Rücken sitzt. Um Rückenprobleme auf beiden Seiten zu vermeiden, gilt es, das besondere Zusammenspiel von Pferd und Reiter trotzdem einheitlich zu betrachten.
Durch falschen Sattel verursachte Rückenprobleme
Ein schlecht sitzender Sattel ist echtes Gift für Wirbelsäule und Rücken. Beim Reiten sollte weder der Rücken des Pferdes unnötig falsch belastet sein, noch der Reiter durch eine verkehrte Körperhaltung beeinträchtigt werden. Von einem gesunden Rücken ist die komplette Statik des Körpers abhängig.
Die Wirbelsäule ist das tragende Element. Sie wird beim Reiten gleich mehrfach ausgiebig beansprucht. Der Pferderücken muss das Gewicht seiner Reitperson tragen, deren Bewegungen mit abfangen und ist unter dem Sattel hohen Belastungsmomenten ausgesetzt. Zur Vermeidung von gesundheitlichen Langzeitschäden bei Mensch und Pferd ist eine perfekte, individuelle Sattelanpassung unerlässlich. Sie ermöglicht einen unbegrenzten Reitkomfort und garantiert den dauerhaften Spaß am Reiten für beide Seiten.
Speziell ausgebildete Pferde- und Sattel-Ergonomen vermessen zunächst Ross und Reiter, um die idealen, bedürfnisgerechten Voraussetzungen in Bezug auf den Reitsattel zu schaffen. Diese Sattelexperten sorgen dafür, dass sich die Bewegungsabläufe zwischen der vertikalen Wirbelsäule des Reiters und der horizontalen Wirbelsäule des Pferdes im Einklang befinden.
Diverse Symptome für Rückenschmerzen beim Pferd
Die Gründe für auftretende Schmerzen können vielschichtig sein. Sie reichen von verhärteter Muskulatur über Muskelatrophien und Entzündungen bis hin zu Wirbelblockaden oder dem Kissing Spines Syndrom. Die Dornfortsätze der Wirbelsäule stehen dann durch einen weggedrückten Rücken so dicht beieinander, dass es mit der Zeit zu einem scheuernden Kontakt zwischen ihnen kommt.
In natürlicher Verbindung stellt der Rücken eines Pferdes die ausgewogene Balance zwischen Vorder- und Hinterhand her. Oftmals resultieren die Rückenschmerzen beim Pferd aus unterschwelligen orthopädischen Problemen. Erfahrungsgemäß entstehen sogar ca. 80 Prozent aller Rückenproblematiken aufgrund einer bestehenden Hinterhandlahmheit. Ihr Pferd versucht zunächst „unrunde“ Bewegungsabläufe, Taktunreinheiten und Lahmheiten über den Rücken auszugleichen. Durch suboptimales Reiten, wenn Ihr Pferd zum Beispiel oft mit hoher Kopf-Hals-Haltung oder unter anderen rückenbelastenden Faktoren läuft, kann es ebenso einen chronisch schmerzenden Rücken erleiden. Aber auch ein akutes Trauma, wie ein erfolgter Sturz im Training oder auf der Weide, kann das auslösende Symptom für Rückenschmerzen sein.
Die geniale Brückenkonstruktion des Pferderumpfes
Ein Pferderumpf ist konstruktiv so genial aufgebaut, dass er Architekten und Brückenbauern als Vorlage für die Bogenbrücke diente. Diese effektive Konstruktion ist deshalb stark belastbar, weil der Bogen einen großen Teil der Last mitträgt. Beim Pferd ergibt die Wirbelsäule den Bogen, das Brustbein sowie der Musculus rectus abdominis (gerader Bauchmuskel) die Sehne. Als vertikale Verstrebungen dienen die Rippen und der Musculus transversus abdominis (querer Bauchmuskel), der die Verbindung von Brustbein und Becken herstellt. Weil das Gewicht der Eingeweide von oben auf die Bauchmuskulatur einwirkt, wird sie von der nach oben gerichteten konvexen Krümmung der Wirbelsäule entlastet.
Die Belastung der Bauchwand überträgt sich also auf die Wirbelsäule. In der Bewegung erfolgt im Spieler-Gegenspieler-Prinzip ein ständiger Wechsel von An- und Entspannung der Bauch- und Rückenmuskeln. Sind die beteiligten Gelenke beweglich und ist die Muskulatur nicht verspannt sowie ausgewogen durchtrainiert, ist der Bewegungsablauf harmonisch. Der Pferderücken kann sich trotz der zusätzlichen Gewichtsbelastung durch den Reiter noch aufwölben. Eine elastische und bewegliche Bogensehnenkonstruktion ist also vom optimalen Zusammenspiel zwischen Rücken- und Bauchmuskulatur abhängig.
Ein Pferderumpf ist konstruktiv so genial aufgebaut, dass er Architekten und Brückenbauern als Vorlage für die Bogenbrücke diente. Diese effektive Konstruktion ist deshalb stark belastbar, weil der Bogen einen großen Teil der Last mitträgt. Beim Pferd ergibt die Wirbelsäule den Bogen, das Brustbein sowie der Musculus rectus abdominis (gerader Bauchmuskel) die Sehne. Als vertikale Verstrebungen dienen die Rippen und der Musculus transversus abdominis (querer Bauchmuskel), der die Verbindung von Brustbein und Becken herstellt. Weil das Gewicht der Eingeweide von oben auf die Bauchmuskulatur einwirkt, wird sie von der nach oben gerichteten konvexen Krümmung der Wirbelsäule entlastet.
Die Belastung der Bauchwand überträgt sich also auf die Wirbelsäule. In der Bewegung erfolgt im Spieler-Gegenspieler-Prinzip ein ständiger Wechsel von An- und Entspannung der Bauch- und Rückenmuskeln. Sind die beteiligten Gelenke beweglich und ist die Muskulatur nicht verspannt sowie ausgewogen durchtrainiert, ist der Bewegungsablauf harmonisch. Der Pferderücken kann sich trotz der zusätzlichen Gewichtsbelastung durch den Reiter noch aufwölben. Eine elastische und bewegliche Bogensehnenkonstruktion ist also vom optimalen Zusammenspiel zwischen Rücken- und Bauchmuskulatur abhängig.
Übungen für einen gesunden Pferderücken
Ein regelmäßiges Training von Bauch- und Rückenmuskulatur sorgt dafür, dass ein Pferderücken trotz der zusätzlichen Last seines Reiters gesund bleibt. Eine ausbalancierte Bauch-Rücken-Muskulatur ist dabei entscheidend für die Rückengesundheit. Für das Gleichgewicht der Muskeln sind Tempi- und Gangartenwechsel, Galopparbeit, aber auch Gymnastiksprünge und ausgedehnte Schritttouren im Gelände ideal.
Sehr effektiv gestaltet sich ein Stangentraining. Durch die Stangen am Boden nimmt Ihr Pferd die Beine automatisch höher. Indem Ihr Pferd sein Bein weiter nach vorne schwingt, tritt es besser unter den Schwerpunkt. Dadurch werden das Becken abgekippt, der Rücken aufgewölbt und die Bauchmuskulatur beansprucht. Bei abweichenden Abständen zwischen den Stangen variiert Ihr Pferd außerdem seine Schrittlänge, wodurch die Muskulatur unterschiedlich belastet wird. Auch eine Pferdewippe ist ein wirkungsvolles Trainingsinstrument, bei dem die Muskeln auf positive Weise gestärkt werden.
Was können Sie für die Rückengesundheit Ihres Pferdes tun?
Auf angepasstes Equipment achten:
Im Laufe der Zeit verändert sich ein Pferderücken z. B. durch fortschreitendes, anspruchvolleres Training oder wechselnde Intensität. Die Passform des Sattels sollte deshalb regelmäßig überprüft und optimal angeglichen werden.
Zusatzfutter für den Muskelaufbau:
Eine gesunde Rückenmuskulatur kann durch entsprechendes Zusatzfutter gefördert werden. Zum Erhalt einer kräftigen Muskulatur benötigt der Körper Ihres Pferdes wichtige Spurenelemente wie Eisen, Kupfer, Mangan und Selen, ausreichend Aminosäuren (insbesondere essenzielle Eiweiße) und Vitamine (Vitamin A, B1, B2, B12, C und E). Auch Hormone unterstützen wirksam den Muskelaufbau.
Aufwärmen im Winter:
Kälte führt in der Regel zu einer erhöhten Muskelanspannung. Kalte Muskulatur sollte gerade im Winter zunächst aufgewärmt werden. Eine wärmende Decke schafft auf einfache Art Abhilfe gegen Verspannungen und beugt unnötigen Muskelzerrungen vor. Das Reiten mit einer Ausreit- oder Nierendecke hält den empfindlichen Rücken- und Lendenwirbelbereich Ihres Pferdes warm.
Als Reiter beste Haltung bewahren:
Sitzt der Reiter schief oder sonstwie schlecht im Sattel, muss das Pferd dies permanent ausgleichen. Wird der Pferderücken über einen längeren Zeitraum hinweg derartig einseitig belastet, hat dies schädliche Auswirkungen auf das Pferd. Deshalb muss der Reiter dafür Sorge tragen, dass er die richtige Reithaltung einnimmt. Entsprechender Reitunterricht oder Sitzschulung an der Lounge sollten im Bedarfsfall selbstverständlich sein.
Regelmäßiger Check-up beim Pferd:
Ein Pferd kann Ihnen seine Schmerzen nicht unmittelbar mitteilen. Mit regelmäßigen Untersuchungen kann vielen Erkrankungen wirksam vorgebeugt werden. Nur wenn alle Gelenke frei beweglich sind und die Muskulatur nicht unter Verspannungen leidet, ist ein optimaler Bewegungsablauf gewährleistet. Ein qualifizierter Osteopath ist in der Lage, rechtzeitig positiv auf den ganzen Bewegungsapparat des Pferdes einzuwirken.